Filmuniversität zeigt „Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam“

Welche Filmschaffenden wurden in Potsdam bislang mit einem Straßenschild geehrt? Im Rahmen der Potsdam-Präsentation zum Tag der Deutschen Einheit stellt die Installation „Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam“ 31 aktuelle sowie öffentlich zugängliche Straßen mit Filmbezug vor. Darunter sind die Marlene-Dietrich-Allee, die Emil-Jannings-Straße oder der Ernst-Lubitsch-Weg.

Ernst-Lubitsch-Weg

Landeshauptstadt Potsdam / Dieter Chill

Als wortwörtlicher Wegweiser in die Filmgeschichte lädt die Installation dazu ein, die Erzählung aufzuspüren, die durch die Straßenschilder vermittelt wird.

Das Kernstück der Installation bilden Kurzbiografien der 31 gewürdigten Filmschaffenden. Die Biografien sind neben Straßenschildern auf Laternenmasten befestigt, deren Sockel mit Stadtkarten bedruckt sind. Die Karten verweisen auf den Standort der Straßenschilder. Die filmischen Straßen Potsdams sind in den Stadtteilen Kirchsteigfeld, Drewitz, Babelsberg und Groß Glienicke zu finden. Installation vor Filmmuseum präsentiert filmische Straßennamen und ihre Namensgeber vom 8. September bis zum 4. Oktober und ist Teil eines größeren Forschungsprojekts, das die Identität von Filmstädten untersucht. Das Projekt ist an der Filmuniversität und der Aarhus University angesiedelt. Es wird bis Ende 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Installation setzt auf wissenschaftlich-künstlerisches Konzept

Marlene-Dietrich-Allee

Landeshauptstadt Potsdam / Dieter Chill

Den Kurzbiografien liegt ein wissenschaftlich-künstlerisches Konzept zugrunde: Zum einen basieren sie auf wissenschaftlichen Recherchen und folgen akademischen Standards. Zum andern soll ihre Dramaturgie Spannung erzeugen, um eine eigenständige Interpretation und eine weiterführende Recherche zu fördern. Vor dem Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzungen um Straßen(um)benennungen wirft die künstliche Straßenlandschaft vielfältige Fragen auf, überlässt deren Beantwortung jedoch den Besuchern.

Verschiedene Texte in der Installation stellen das Thema Straßenbenennung theoretisch und bezüglich der Potsdamer Stadtteile praktisch dar. Die Installation verfügt über eine eigene Internetseite, auf der erweiterte Textfassungen, Quellenangaben und Fotografien der Straßenschilder an ihrem jeweiligen Standort abgerufen werden können. Die filmischen Stadtteile können zudem bei einem geführten Spaziergang und zwei Radtouren kostenlos erkundet werden.

Potsdam ist seit 2019 „UNESCO Creative City of Film“

Aufgrund der Corona-Pandemie findet der diesjährige Tag der Deutschen Einheit in Form einer weiträumigen Open-Air-Ausstellung unter dem Motto „30 Jahre – 30 Tage – 30 x Deutschland“ statt. Die Landeshauptstadt Potsdam präsentiert sich als Gastgeberin der EinheitsEXPO unter dem Motto „Potsdam. Einzigartig. L(i)ebenswert“. Die Präsentation konzentriert sich unter anderem auf den neuen Titel „UNESCO Creative City of Film“. Vor diesem Hintergrund zeigt die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF „Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam“.