Gewusst wie: Praxistipps für die Planung von Wissenschaftskommunikation in den GSW

Wissenschaftskommunikation und Transfer sind die Top-Themen in der Wissenschaftscommunity – jetzt auch hier auf dem GSW-Portal. Im neuen Bereich „Wissenschaftskommunikation“ gibt es Praxistipps von und für Forschende aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.  

Dekor

Adobe Stock/melita

Die Online-Angebote sollen das Peer-Learning fördern, also die Möglichkeit, konkrete Strategien, Umsetzungsfragen und Erfolgsbeispiele aus der Praxis miteinander zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Der Fokus liegt auf Praxisbeispielen aus den geförderten GSW-Projekten. Sie alle setzen vielfältige Kommunikationsmaßnahmen um: von Ausstellungen über Videos und Podcasts, Science Slams und Kinderunis bis hin zu Wissenschaftsfestivals. Es gibt so viele innovative Initiativen und Ideen, um Forschungsinhalte in bestimmte gesellschaftliche Zielgruppen hineinzutragen – und im Idealfall Anregungen aus der Öffentlichkeit zurück in die Wissenschaft mitzunehmen. Aber was hat sich bewährt? Was könnte besser sein? Und wie macht – und schafft – man das alles bloß?

Peer-Learning-Workshops

Mit rund vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern starte am 4. Mai 2022 die Peer-Learning-Workshop-Reihe „GSW kommunizieren“ des BMBF. Weitere folgen, versprochen! Bei den Peer-Learning-Workshops geht es vor allem um den Austausch von praktischem Wissen zu folgenden Themen:

  • Kommunikation von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft, beispielsweise durch Blogs, Publikationen, Ausstellungen etc.
  • Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft, zum Beispiel durch Empfehlungen, Manuals für die Praxis und/oder Politik etc.

Die Peer-Learning Workshops finden online statt und richten sich speziell an Forschende aus den geförderten Projekten in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Ergebnisse der Workshops werden im Nachgang hier in dieser Rubrik veröffentlicht.

Pilot-Workshop zur Planung von Wissenschaftskommunikation

Philipp Schrögel

Philipp Schrögel (@schroep auf Twitter) ist Forschungskoordinator und Wissenschaftskommunikator am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien an der Universität Heidelberg.

KHK Heidelberg - CAPAS

Der erste Workshop am 4. Mai 2022 drehte sich um die Frage: „Wie plane ich strategisch und praktisch Wissenschaftskommunikation in meinem Forschungsprojekt?“ Zwei Beispiele zeigten die enormen Unterschiede zwischen großen und kleinen Forschungsprojekten auf.

Beispiel 1

Wissenschaftskommunikator Dr. Philipp Schrögel stellte am Beispiel des Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien an der Universität Heidelberg vor, was bei  längerfristigen Projekten zu beachten ist. Hier eine seiner zugespitzten Thesen: „Eine Kommunikationsstrategie ist ein Hilfsmittel nicht nur für Aktivitäten, die man umsetzen möchte, sondern mindestens genauso auch für Aktivitäten die man NICHT umsetzen sollte“ (mehr dazu siehe Präsentation).

Download Präsentation* (Bitte Haftungsausschluss beachten)

Conrad Schmidt

Dr. Conrad Schmidt leitet das BMBF-Verbundprojekt UmWeltWandel am Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES), Abteilung für Vorderasiatische Archäologie, an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

privat

Beispiel 2

Wie gut es gelingen kann, auch bei kürzeren Forschungsprojekten zur richtigen Zeit die jeweils richtigen Zielgruppen zu erreichen, erläuterte Dr. Conrad Schmidt, der das Verbundprojekt UmWeltWandel an der Eberhard Karls Universität Tübingen aus der BMBF-Förderlinie „Kleine Fächer – zusammen stark“ leitet. Ein wichtiges Fazit: Mit Veröffentlichungen auf etablierten Portalen, in populären Wissenschaftszeitschriften und über Twitter erreicht man die Fachcommunity leichter als über die Projekthomepage – und kommt mit ihr in Kontakt, vorallem wenn man sie mit Tweets 1-2 mal in der Woche mit zu den Ausgrabungsstätten nimmt.

Download Präsentation* (Bitte Haftungsausschluss beachten)

Bei der anschließenden Diskussion ging es aber nicht nur darum, was, wann, wie und wem kommuniziert wird, sondern vorallem wer das macht. Gerade in kleinen Projekten fehlt neben der eigentlichen Forschungsarbeit oft die Zeit. Eine gute Idee ist es, Studierende einzubinden, die Lust haben, schon während des Studiums praktische Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation zu sammeln. Schließlich macht es nicht nur Sinn sondern auch Spaß, zu twittern, Videos zu drehen oder zu podcasten. Nur eine Idee, von vielen, die beim nächsten Workshop weiterdiskutiert werden.
Wir freuen uns über Ihre Ideen und Anregungen für den nächsten Workshop!

Weiterführende Informationen:

Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (Nawik) vermittelt WissenschaftlerInnen, Studierenden und professionellen ÖffentlichkeitsarbeiterInnen die Grundlagen guter Wissenschaftskommunikation. Am NaWik wird in den kommenden drei Jahren mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein modulares E-Learning-Angebot für Wissenschaftskommunikation aufgebaut.

Wissenschaftskommunikation.de reflektiert sowohl aktuelle Trends und Themen, bietet aber auch Unterstützung für die alltägliche Arbeit in der Branche.

* Haftungsausschluss: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat am 4. Mai 2022 den Workshop „Wie plane ich strategisch und praktisch Wissenschaftskommunikation in meinem Forschungsprojekt?“ veranstaltet. Das BMBF hat sich als Betreiber der Website www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de bereit erklärt, die Präsentationen der Vortragenden mit deren expliziter Zustimmung im .pdf Format auf dieser Seite zum Download zur Verfügung zu stellen. Eine inhaltliche Kontrolle der Vorträge hat seitens des BMBF als demjenigen, der die Informationen hier einstellt, nicht stattgefunden. Sollten Sie bemerken, dass die Vortragsfolien inhaltlich nicht korrekte Informationen oder urheberrechtswidrige oder anderweitig gegen das Gesetz verstoßende Inhalte enthalten, bitten wir um eine entsprechende Mitteilung an die E-Mail: gsw@dlr.de. Wir werden die betreffenden Inhalte sodann umgehend entfernen.