Hackathon Science Communication: Ein Praxisbeispiel für die Planung von Formaten der Wissenschaftskommunikation

Das Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re) an der RWTH Aachen untersucht die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft – mit dem Ziel, eine Drehscheibe für den akademischen Austausch zu sein und Einblicke in die Veränderungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. Aber wie lässt sich ein komplexes Thema wie Wissenschaftsforschung kommunizieren?

Genau zu diesem Thema hat das Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research zusammen mit der Organisation Wissenschaft im Dialog (WID) Ende September einen internen Hackathon Science Communication ausgerichtet. „Wir erhofften uns davon eine Vielzahl von Einsichten in Bezug auf die Kommunikation und Kommunizierbarkeit schwieriger Sachverhalte, wie sie nun einmal die Wissenschaftsforschung erarbeitet“, sagt c:o/re-Mitarbeiterin Stefanie Haupt. Eingeladen waren das c:o/re-Team, die internationalen c:o/re-Fellows aus verschiedenen Disziplinen sowie weitere Kolleg:innen der RWTH mit Bezug zur Wissenschaftskommunikation.

Schritt für Schritt zum passenden Format

Was ist Wissenschaftskommunikation überhaupt und wie hat sie sich entwickelt? Welche Formate gibt es, und wie eigenen sie sich für bestimmte Zielgruppen? Mit welchen Social Media Kanälen erreicht man wen und warum? Der erste Tag (21.09.) des Hackthons befasste sich mit Konzepten, Zielen und Entwicklungen der Wissenschaftskommunikation. Am zweiten Tag ging es um die Erstellung von geeigneten Kommunikationsprojekten/Formaten. Schritt für Schritt haben die Teilnehmenden das Vorgehen für die Entwicklung neuer Formate der Wissenschaftskommunikation erarbeitet:

  1. Kommunikationsziele definieren
  2. inhaltliche Schwerpunkte auswählen
  3. Zielgruppen festlegen
  4. Geeignete Formate für die jeweiligen Zielgruppen entwickeln
  5. Aktionspläne für die Umsetzung erstellen

Learnings für das c:o/re-Team

Stefanie Haupt, M.A.

Stefanie Haupt, M.A.

c:o/re RWTH Aachen 

„Das vierköpfige Team von Wissenschaft im Dialog – Maximilian Beyer, Simon Esser, Linn Jördens und Paul Sutter – hat den Workshop praxisnah und abwechslungsreich aufgebaut. Der Hackathon hat uns die Möglichkeit gegeben, stärker über unsere Wissenschaftskommunikation, nachzudenken“, sagt Haupt, „jetzt haben wir ein klareres Bild von den Zielgruppen, die wir erreichen möchten, und können passende Formaten entwickeln. Das hilft uns dabei, unsere Strategie weiter zu verfeinern“. Da c:o/re ein interdisziplinäres Kolleg ist, dessen Untersuchungsgegenstand Wissenschaft und die Veränderung von unterschiedlichen Forschungskulturen ist, drehten sich die Diskussionen während des Hackathons auch oft um theoretische Überlegungen zur Wissenschaftskommunikation. „Es war inspirierend mitzuerleben, wie die Teilnehmenden mit ihren unterschiedlichen Backgrounds ins Gespräch und in den Austausch kamen“, so Haupt, „Am Schluss standen drei Kommunikationsformate, von denen wir eines bereits bei der Wissenschaftsnacht der RWTH Aachen im November 2022 testen werden“.

Astrid Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt: Discourses on Public Heath Issues (DiPubHealth) der RWTH Aachen

„Der Hackathon hat mir aufgezeigt, was es bedeutet, Wissenschaftskommunikationsformate im Rahmen von Forschungsprojekten zu entwickeln und welche konkreten Arbeitsprozesse es bis zur Implementierung braucht.“
Astrid Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt: Discourses on Public Heath Issues (DiPubHealth) der RWTH Aachen

c:o/re RWTH Aachen

Alin Olteanu, wissenschatftlicher Mitarbeiter am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research

„I think, Interactivity is essential for the scientific work of c:o/re. It is not easy to design interactivity but we can tackle it as fostering playfulness by keeping a balance between freedom and a minimal structure for scientific dialogue.”
Alin Olteanu, wissenschatftlicher Mitarbeiter am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re)

c:o/re RWTH Aachen

Arianna Borrelli, Historikerin und Fellow am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research

„Ich nehme aus dem Hackathon ein tieferes und besseres Verständnis dafür mit, was Wissenschaftskommunikation bedeutet. Sie scheint mir anderen Logiken zu folgen als wissenschaftliche Forschung, in dem Sinn, dass sie auch politisch sein kann."
Arianna Borrelli, Historikerin und Fellow am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re)

c:o/re RWTH Aachen

Fernando Pasquini, Assistant Professor für biomedizinische Technik an der Federal University of Uberlândia, Brasilien und Fellow am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research

„The hackathon was an amazing opportunity to work as an interdisciplinary team. Everyone in my working group could contribute in unique and interesting ways, according to his/her expertise, and then converge into really concrete strategies of science communication.“
Fernando Pasquini, Assistant Professor für biomedizinische Technik an der Federal University of Uberlândia, Brasilien und Fellow am Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re)

c:o/re RWTH Aachen

Gruppenbild

c:o/re RWTH Aachen

Das Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re) 

Das Käte Hamburger Kolleg: Cultures of Research (c:o/re) an der RWTH Aachen untersucht die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Das International Center for Advanced Studies schafft einen interdisziplinären Dialog, indem es Forschende aus verschiedenen Bereichen zusammenbringt: Kunst, Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie Technik. Ziel ist, eine Drehscheibe für den akademischen Austausch zu sein und Einblicke in die Veränderungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. c:o/re wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Wissenschaft im Dialog

Wissenschaft im Dialog ist die Organisation für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Die gemeinnützige GmbH unterstützt Wissenschaft und Forschung mit Expertise zu wirkungsvoller Kommunikation mit der Gesellschaft, entwickelt neue Vermittlungsformate und bestärkt Wissenschaftler:innen im Austausch mit der Öffentlichkeit auch über kontroverse Themen der Forschung.