18. - 20. Januar 2024 | Berlin
Die Bande der Abhängigkeit und Interdependenz, die sich in den Strömen von Waren, Menschen, Wissen und Ideen manifestierten, haben sich im Laufe der Geschichte verändert. Zugleich sind die Verflechtungen, welche die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieser beiden
Weltregionen untrennbar miteinander verbinden, bestehen geblieben und haben sich in gewisser Weise sogar noch vertieft. In den letzten Jahrzehnten haben das Bewusstsein und die bereits deutlich sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen beiden Regionen an einen Scheideweg gebracht, der zwei konträre Entwicklungsperspektiven nachzeichnet. Einerseits sehen indigene Bevölkerungen, soziale Bewegungen, Wissenschaftler:innen und fortschrittliche Politiker:innen den Klimanotstand als Chance, soziale und Klimagerechtigkeit zwischen und innerhalb der beiden Regionen auszuhandeln. Auf der politischen Agenda dieser progressiven Kräfte stehen die Diskussion über die ökologische Schuld, die Überwindung kolonialer Abhängigkeitsverhältnisse und der Aufbau eines gerechteren und solidarischen Planeten. Auf der anderen Seite stehen die Akteur:innen, die auf
die Externalisierung der Kosten für die Klimaanpassung setzen, als ob der Klimanotstand in einem einzigen Land oder einer einzigen Region bewältigt werden könnte. Obwohl sie sich auf Begriffe wie Nachhaltigkeit und Resilienz berufen, sind ihre Ziele klar. Es geht um die Aufrechterhaltung und Vertiefung bestehender ungleicher Produktions- und Konsummuster, selbst wenn dies bedeutet, dass unzählige Existenzen - menschliche und nicht-menschliche - geopfert werden.