Datum: 15.-17.04.2021
Uhrzeit: 10:00 - 15:00 Uhr
Veranstaltungstitel: National, Transnational, Anational: Konzepte der NATION im europäischen Kontext im 21. Jahrhundert
Veranstaltungstyp: Konferenz
Veranstalterkategorie: Förderprojekte
Veranstalter: Universität Jena
Ort: Jena
Die Konzepte von NATION erleben auch im 21. Jahrhundert eine beachtliche Konjunktur. Sie lassen sich in unterschiedlichen Ausprägungen der politischen Ordnung wie Nationalismus, Autoritarismus, linkem und rechtem Populismus, aber auch Trans- und Multinationalismus finden; genauso können vielfältige sprachliche Realisierungen für die Entwürfe der Nation und des Nationalen benutzt werden, zum Beispiel lexikalische Synonyme wie „Heimat“ oder eine Reihe von Metaphern und Metonymien.
Zahlreiche Sozial- und Politikwissenschaftler*innen belegen in empirischen Studien, dass NATION weiterhin die häufigste Form der politischen, d.h. staatlichen Organisation ist, und dass sie sogar als die höchste Form der sozialen Ordnung im Sinne der Gruppenzugehörigkeit wahrgenommen wird. Gleichzeitig stellen Globalisierung, Migrationen und nicht zuletzt die aktuelle COVID 19-Pandemie die Grenzen des Nationalen in Frage. Formen und Inhalte von kollektiven Identitäten, Inklusion/Exklusion, Sicherheit/Gefahr, Partikularismus/Universalismus werden nun sprachlich-diskursiv neu entworfen, potenziell anders gesteuert und kommuniziert.
Die interdisziplinäre Konferenz „National, Transnational, Anational: Konzepte der NATION im europäischen Kontext im 21. Jahrhundert“ setzt sich zum Ziel, das komplexe Konzept „Nation“, seinen Status und seine Rolle im 21. Jahrhundert kritisch zu hinterfragen, indem relevante Identifikations- und Kategorisierungsprozesse und die Akteur*innen, die diese Prozesse tragen und/oder steuern, untersucht werden.
Die Konferenz wird im Rahmen des Forschungsprojektes „Die öffentliche Kommunikation auf dem Westbalkan nach 2000 zwischen Nationalisierung und Europäisierung“ an der Universität Jena, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, organisiert und in Kooperation mit dem Internationalen Arbeitskreis Sprache, Geschichte, Politik und Kommunikation durchgeführt. Sie findet von 15. bis 17. April 2021 im Onlineformat statt. 28 Beiträge repräsentieren eine große fachliche und methodologische Bandbreite von der Sprachwissenschaft und der Diskurslinguistik bis zur Medien-, Kultur-, Politik- und Geschichtswissenschaft. Thematisch reichen sie von der Begriffsgeschichte über länderübergreifende Intellektuellen-, Migrations- und Corona-Diskurse bis hin zu Regional- und Länderschwerpunkten wie etwa auf dem Balkan und der Ukraine.