Die Generation der um 1480 Geborenen wuchs mit dem Medium des Drucks auf, sie entdeckte und entwickelte seine Möglichkeiten. Lassen sich Parallelen zwischen dem frühneuzeitlichen und dem gegenwärtigen Medienwandel erkennen?
Die Generation der um 1480 Geborenen wuchs mit dem Medium des Drucks auf, sie entdeckte und entwickelte seine Möglichkeiten. Jener Kommunikationsprozess, den wir „Reformation“ nennen, verdankt sich in eminentem Maße dem konsequenten, kreativen und rücksichtslosen Einsatz der Druckpresse. Dabei ist Luthers Entwicklung als Medienakteur der zentrale Aspekt einer epochalen Konstellation. Lassen sich Parallelen zwischen dem frühneuzeitlichen und dem gegenwärtigen Medienwandel erkennen?
Thomas Kaufmann, Fellow des Wissenschaftskollegs 2022/2023, ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen und arbeitet zur Christentums- und Religionsgeschichte Europas im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit. Der Schwerpunkt seiner jüngeren Arbeiten liegt auf mediengeschichtlichen Fragestellungen. Zuletzt erschienen Die Druckmacher. Wie die Generation Luther die erste Medienrevolution entfesselte, München 2022, und die kritische Edition von Martin Luther, Das Neue Testament Deutsch (Dezembertestament, 1522), Berlin 2022.
Einführung: Barbara Stollberg-Rilinger, Rektorin des Wissenschaftskollegs
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