Sprache und Gewalt sind eng miteinander verknüpft: Einerseits ist Sprache Medium für den Diskurs über Gewalt – sei es im wissenschaftlichen Austausch über Begrifflichkeiten und analytische Präzision oder im öffentlichen Raum beispielsweise in Form von Fake News oder durch Framing. Andererseits kann Sprache auch selbst Gewalt sein – sei es durch Hassrede oder Propaganda. Diesem vielschichtigen Verhältnis zwischen Sprache und Gewalt widmet sich die erste Jahreskonferenz des Regionalen Forschungszentrums „Transformations of Political Violence“ (TraCe) unter dem Titel „Language(s) of Violence“ vom 1. bis 3. März 2023 in Frankfurt. Stathis Kalyvas (University of Oxford) eröffnet die Konferenz mit seiner Keynote “Political Violence: Grand Patterns and Basic Concepts”. Das erste Panel, mit dem Titel „The Scientific Language of Violence“, widmet sich der semantischen Komplexität des wissenschaftlichen Begriffes der politischen Gewalt und zielt darauf, die Veränderungen der politischen, normativen und analytischen Bedeutung zu identifizieren. Im Rahmen des zweiten Panels mit dem Titel „The Public Semantics of Violence“ werden die Beziehungen zwischen politischer Gewalt und öffentlichen Sprechakten untersucht und unterschiedliche Dimensionen von Framing durch soziale Bewegungen bis hin zur Erinnerungskultur diskutiert. Das dritte Panel „Language as Violence“ legt schließlich den Fokus wie Sprache selbst als politische Gewalt wirken kann und nimmt dabei verschiedene Bereiche wie Hassrede, Propaganda und Rechtfertigung von Gewalt in den Blick. Das abschließende deutschsprachige Dialogpanel mit Praktiker:innen findet in Kooperation mit der Clusterinitiative „ConTrust“ und der Stadtbücherei Frankfurt statt. Hier liegt der Fokus auf dem Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Ziel ist es, verschiedene Aspekte an der Schnittstelle von Sprache und Gewalt aus einer praktischen Perspektive zu beleuchten. Über den wissenschaftlichen Bereich hinaus richtet sich das Dialogpanel insbesondere an die Praxis-Öffentlichkeit.