Nicht invasiv! Diesem Motto folgend, stellt sich die Frage: Wie können wir zukünftig fragmentarisch erhaltene Wandmalerei und Architekturoberflächen bestmöglich erforschen, erhalten und präsentieren? Wie können wir dabei materielle Eingriffe in die Originalsubstanz auf ein notwendiges Minimum reduzieren? Welche Möglichkeiten bieten uns hierfür die neuen Techniken, von den bildgebenden strahlendiagnostischen Untersuchungsmethoden bis zur digitalen Visualisierung und Teilrekonstruktion? Am bedeutenden Wandmalereizyklus zu den Wissenschaften und Künsten in der Brandenburger Domklausur gelang es, das ursprüngliche Aussehen der spätgotischen Malereifragmente digital wieder in großen Teilen sichtbar und verständlich zu machen. Dieses restaurierungswissenschaftliche Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die hierfür entwickelten Methoden und Techniken liefern hilfreiche Instrumente für die zukünftige Praxis der Restaurierung und der Denkmalpflege sowie für die interdisziplinäre Forschung. Weitere aktuelle Projekte erweitern die wichtige Diskussion über unser zukünftiges restauratorisches Vorgehen anhand repräsentativer Fallbeispiele, mit Anwendung verschiedener digitaler Techniken. Praxisnah und im interdisziplinären Dialog wollen wir hinterfragen, inwieweit die neuen digitalen Techniken zu mehr Zurückhaltung bei restauratorischen Maßnahmen am Original führen, und welche Auswirkungen dies auf die Wertschätzung von Kulturdenkmalen seitens der Eigentümer*innen und Nutzer*innen und der interessierten Öffentlichkeit haben könnte. Zur Tagung erscheint ein Begleitbuch mit der Abschlussdokumentation dieses DFG-Projekts. Eingerahmt wird die Fachtagung durch gemeinsame Besichtigungen mittelalterlicher Wandmalereien in der Stadt Brandenburg und ihrer näheren Umgebung. Zum Auftakt gehen wir unter fachkundiger Leitung am Nachmittag des 27. Aprils von St. Katharina über St. Johannis zur Domklausur. Am 30. April gibt es eine Exkursion zu mittelalterlicher Wandmalerei in der Mark Brandenburg. Gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab. Kontakt: Für organisatorische Fragen: Dr. Angela Weyer, Hornemann Institut der HAWK Für inhaltliche Fragen: Prof. Dr. Dipl.-Rest. Ursula Schädler-Saub |