Radikale Routen: Rechtsextremismus in der organisierten Kriminalität der Motorradclubs

Fachtage zu Organisationsstrukturen, Ideologien und Zielen einer heterogenen Szene

28. Juni 2024 | 10:00 – 14:00 Uhr | online

Die Verbindung zwischen Bikergangs und Rechtsextremismus erscheint auf den ersten Blick eher fremd. Motorradclubs, wie sie sich in den USA gründeten und in den 1970er Jahren auch in Deutschland Fuß fassten, definieren sich selbst oft als nach innen gerichtet loyale Gruppe, unabhängig von der Herkunft ihrer Mitglieder. In vielen englischsprachigen Ländern ist die Verbindung von rechtsextremer Ideologie und hierarchisch organisierten "Outlaw Motorcycle Clubs" (OMC) allerdings schon lange bekannt. Und auch in Deutschland gibt es rechtsextreme OMC-Anhänger: Ende der 2000er gründete sich in Mecklenburg-Vorpommern der mittlerweile aufgelöste "Schwarze Schar MC", 2015 wurde mit der "Oldschool Society" eine rechtsterroristische Gruppierung in Form eines OMC aufgedeckt und in Thüringen wurden im März 2024 Mitglieder der "Turonen" wegen Drogenhandels zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Aufsehen erregte die Festnahme eines rechtsextremen deutschen "Bandido"-Mitglieds, das versuchte, mit Maschinenpistolen nach Österreich einzureisen. Seiner Verhaftung schloss sich 2023 die Aufdeckung eines riesigen Lagers an Waffen, Munition und NS-Devotionalien an.

Spätestens damit stellen sich die Fragen, wie groß die Bedrohung durch Rechtsextremismus in "Outlaw Motorcycle Clubs" ist, welche Ideologie diese Clubs verfolgen und welche Strukturen sich in welchen Regionen ausmachen lassen. Die Fachtagung bietet Raum, diese und weitere Fragen zu diskutieren.