Der russische Angriff auf die Ukraine stellt einen schockierenden Völkerrechtsbruch dar. Er stellt die Tragfähigkeit der europäischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur in Frage. Die ukrainische Bevölkerung ist brutaler Gewalt und Kriegsverbrechen ausgesetzt. Zudem birgt der Krieg die Gefahr einer noch weiteren, auch nuklearen Eskalation. Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik steht vor neuen Herausforderungen, die einer intensiven öffentlichen und parlamentarischen Diskussion bedürfen.
NRW ist unmittelbar betroffen. Es gibt vielfältige Beziehungen zu Menschen und Kommunen in der Ukraine, das Land nimmt eine große Gruppe von Geflüchteten auf. Die Landesregierung hat wiederholt betont, wie ernst sie ihre Verantwortung in diesem Konflikt nimmt. Menschen in vielen Städten haben zudem gegen den Krieg demonstriert und sich für die Wahrung der Menschenrechte und für Frieden eingesetzt.
Die Friedens- und Konfliktforschung in NRW beschäftigt sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Krieg und seinen Folgen. Auf der Grundlage erster Forschungserkenntnisse tritt sie mit dieser Veranstaltung in den Dialog mit politischen Entscheidungsträger:innen, Medien, Zivilgesellschaft und interessierter Öffentlichkeit. Dabei verbindet das Öffentliche Symposium einen kritischen Rückblick mit der Frage nach den Konsequenzen des Krieges für die internationale Politik, Deutschland und NRW.
Thematische Einführung
Prof. Dr. Tobias Debiel, Käte Hamburger Kolleg/ Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR21), Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)
Roundtable I: Gewalt, Eskalation und Friedensbemühungen
Dr. Oksana Huss, University of Bologna
PD Dr. Johannes Vüllers, INEF
Prof. Dr. Malte Göttsche, Forschungsgruppe Nukleare Verifikation, RWTH Aachen
Moderation: Dr. Cornelia Ulbert, INEF
Roundtable II: Solidarität, Flucht und humanitäre Not
Dr. Kerstin Eppert, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Universität Bielefeld
Dr. Benjamin Etzold, Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)
Prof. Dr. Pierre Thielbörger, Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV), Ruhr-Universität Bochum
Moderation: Prof Dr. Volker Heins, KHK/GCR21 & Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)