Wer will ich sein? Wer darf ich sein? Statussymbole und Repräsentationsstrategien von Aufsteigern seit dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Die Ringvorlesung stellt Forschungsergebnisse des vom BMBF geförderten Verbundprojekts "PARVENUE – Bürgerlicher Aufstieg im Spiegel der Objektkultur im 18. Jahrhundert". Die Ringvorlesung findet vom 11. April bis 4. Juli 2022 im Haus der Universität in Düsseldorf in Präsenz statt. Parallel besteht auch die Möglichkeit, digital teilzunehmen.

Die Ringvorlesung stellt Forschungsergebnisse des vom BMBF geförderten Verbundprojekts "PARVENUE – Bürgerlicher Aufstieg im Spiegel der Objektkultur im 18. Jahrhundert", angesiedelt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Hochschule Fresenius Berlin/AMD Fachbereich
Design, dem Deutschen Textilmuseum Krefeld, dem Museum Burg Linn und dem HETJENS– Deutschen Keramikmuseum, vor.
Das Forschungsprojekt widmet sich seit 2018 der bisher wenig erforschten Kunst und materiellen Kultur von sozialen Aufsteigern, sogenannten Parvenüs, als Instrument der Identitätsstiftung und Selbstvergewisserung. Hier lassen sich Mechanismen erkennen, die bis in die Gegenwart
eine Rolle spielen und jeden individuell auch heute noch in der eigenen Lebenswelt berühren.


Gefragt wird in den Vorträgen danach, welche Bedeutung Objekten im sozialen Aufstieg zugeschrieben wurde, welche Statussymbole es
gab und welchen Auswahlkriterien sie und die beauftragten Künstler vor dem Hintergrund von Geschmacksbildungsdiskursen innerhalb der
gebildeten Stände und später in verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen unterlagen. Im Fokus stehen dabei konkrete Aufsteigerpersönlichkeiten und -familien, von deren künstlerischem Engagement Textquellen und materielle Hinterlassenschaften in den Sammlungen der Verbundpartner zeugen.
Kontextualisierend wird der Bogen von Heldendarstellungen in Repräsentationsbauten des Hochadels, Luxus und Prunk an frühneuzeitlichen
Fürstenhöfen, Wohnungseinrichtungen im Kaiserreich über die Nouveaux Riches in der US-amerikanischen Kultur bis in die Gegenwart mit ihrer immer noch von Statussymbolen geprägten Selbstdarstellung gespannt.