VIDEO: Apokalyptische Visionen der Nahua-Kultur und urbane Kunst in Heidelberg - transdisziplinäre Wissenschaftskommunikation am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS)

Der Film dokumentiert die Kunst- und Wissenschaftskooperation zwischen dem Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) der Universität Heidelberg und dem Metropolink Festival für urbane Künste. Im Sommer 2022 schuf der Künstler SANER aus Mexiko-Stadt sowohl ein Wandbild an der Julius-Springer-Schule in Heidelberg als auch eine Sammlung von Drucken.

Das Kunstwerk mit dem Titel 'Tetzahuitl. Postapokalyptische Visionen des 12. Buches' bezieht sich auf acht Omen der Nahua-Kultur, die Teil der Geschichte von der Zerstörung der präkolonialen Welt der Mexica in Mittelamerika waren. Diese Omen wurden in der Nahuatl-Sprache 'Tetzahuitl' genannt und werden im zwölften Buch des Bandes 'Historia general de las Cosas de la Nueva España' erwähnt, einer umfassenden Enzyklopädie der Nahua-Kultur. Auf der Grundlage von Illustrationen und Gesprächen mit Vertretungen der Mexica verfasste der Franziskanerpriester Bernardino de Sahagún die erste Fassung in Nahuatl und Spanisch, wahrscheinlich zwischen 1545 und 1551. Von diesem ersten Manuskript wurden spätere Versionen des Textes abgeleitet, die den bekannten 'Florentiner Codex' und den 'Codex Matritense' bilden.
Das gesamte Werk der 'Historia general de las Cosas de la Nueva España' wurde unter dem Einfluss von Franziskanermönchen und unter dem Eindruck der Conquista geschrieben, was es zu einem postapokalyptischen Produkt macht.

Neben dem Wandbild und der Ausstellung der acht Kunstwerke von SANER beteiligte sich CAPAS auch mit zahlreichen Beiträgen am Programm des Metropolink Festivals 2022 auf dem Festivalgelände, die einen vielfältigen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Öffentlichkeit ermöglichten. Zu den Aktivitäten gehörten eine Open-Air-Filmreihe, Diskussionsrunden mit den CAPAS-Fellows, eine Kinderbuchlesung und eine interaktive Kunstinstallation mit dem Titel 'Are We Living in the End Times?'. In der Kunstinstallation hatten Festivalbesucher:innen die Möglichkeit, Notizen mit ihren eigenen Gedanken zur Apokalypse zu hinterlassen.

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