Forum für alle: das neueröffnete „Forum Wissen“ in Göttingen
Wie wird Wissen geschaffen? Das „Forum Wissen“ an der Georg-August-Universität Göttingen ist ein innovatives und ambitioniertes Museum: Es zeigt, was Wissen schaffen und bewirken kann – angefangen von historischen Sammlungen über jüngste Forschungen bis hin zum Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Von der Archäologie bis zur Zoologie, von Astrophysikalischen Instrumenten bis zu den lebenden Zellkulturen der Algensammlung – im Lauf der Zeit haben Forschende der Göttinger Universität über 70 wertvolle Sammlungen zusammengestellt. Diese rückt das Forum Wissen ins Licht der Öffentlichkeit – und lädt zur Neuentdeckung der Wissenschaft und des Wissen-Schaffens ein. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Niedersachsen und namhafte weitere Sponsoren und Förderer.
Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft
Ende Mai 2022 feierte das Göttinger Wissensmuseum mit 500 geladenen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Kultur seine Einweihung (siehe Programm und Videostream). „Mit dem Forum Wissen machen wir das Wissen-Schaffen und seine Ergebnisse sichtbar – für die Wissenschaft und die Öffentlichkeit. Dabei steht der Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft im Fokus“, sagt Dr. Marie Luisa Allemeyer. Sie ist seit Mai 2013 Direktorin der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen und Projektleiterin des Forum Wissen. Gemeinsam mit ihrem Team, dem Ausstellungskurator Joachim Baur (Berlin) und den Ausstellungsgestaltern Atelier Brückner (Stuttgart) hat sie das Konzept des neuartigen Wissens-Museums entwickelt und umgesetzt.
Neue Wissensräume
Das Forum Wissen ist im ehemaligen Zoologischen Museum nahe des Göttinger Bahnhofs beheimatet. Dort führt die Basisausstellung durch drei Prologräume und zwölf „Räume des Wissens“. Schritt für Schritt zeigt die interdisziplinär ausgerichtete Ausstellung, wie und wo Wissen geschaffen, verbreitet aber auch in Frage gestellt wird. Welche Akteure sind daran beteiligt – welche Menschen, Dinge oder Zusammenhänge? Der gesamte Prozess des Wissen-Schaffens lässt sich an den Exponaten der Sammlungen der Universität Göttingen, durch interaktive mediale Formate und via App nachvollziehen und miterleben (Einblick gibt z.B. der NDR-Film). Und das aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: „Es gibt nicht nur eine Sicht auf die Dinge, nicht nur eine Wahrheit. Was ich sehe, hängt stark davon ab, von wo ich schaue. Wir laden die Menschen dazu ein, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und Dinge kritisch zu hinterfragen“, so Allemeyer zum Konzept.
Ergänzend dazu befassen sich Sonderausstellungen mit Einzelthemen, Querschnittsfragen oder aktuellen Debatten. „Im Forum Wissen lädt die Wissenschaft dazu ein, „brennende“ Themen öffentlich zu diskutieren und zu verhandeln“, betont Allemeyer. Sämtliche Sonderausstellungen werden von der Zentralen Kustodie, dem Team des Forum Wissen, verantwortet und kuratiert – auch in Kooperation mit Partnern, etwa aus der Universität, außeruniversitären Einrichtungen des Göttingen Campus oder auch mit Kultureinrichtungen der Region.
Alles unter einem Dach
Das Forum Wissen ist weit mehr als ein Ausstellungshaus, es verbindet Forschung, Lehre und Gesellschaft. „Das Besondere an den Ausstellungen im Forum Wissen ist, dass sie nicht eindimensional belehren, sondern sich die Wissenschaft hier „in die Karten schauen“ lässt. Diese Transparenz vermitteln wir auch den Studierenden: In den nächsten Jahren entwickeln wir Formate der interdisziplinären forschenden Lehre mit Objekten der Göttinger Sammlungen weiter. Dabei lernen Studierende mit interdisziplinären Methoden, Objekte zu befragen und ihr Vorgehen nachvollziehbar zu machen – ein erster, wesentlicher Schritt der Wissenschaftskommunikation“, so Allemeyer. Nach zehn Jahren Konzeption und Aufbau des Forum Wissen bricht sie selber im Herbst zu neuen Ufern auf und übernimmt die Leitung des LWL-Freilichtmuseums / Westfälischen Landesmuseums für Alltagskultur in Detmold.
Seit Juni 2022 ist der Göttinger Biologe Prof. Dr. Christoph Bleidorn wissenschaftlicher Leiter und damit das neue „Gesicht“ des Forum Wissen (siehe Pressemitteilung). Zukünftig entstehen unter dem Dach des Göttinger Wissensmuseums Forum Wissen noch zwei weitere Einrichtungen: das Biodiversitätsmuseum und das Thomas Oppermann-Kulturforum. Damit schafft das Forum Wissen noch mehr Raum für die Begegnung von Kultur, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Wissen kommunizieren
Nicht zuletzt geht es im Forum Wissen um Wissenschaftskommunikation. Gerade in ungewissen Zeiten ist es von großer Bedeutung, den Prozess des Wissen-Schaffens für alle nachvollziehbar und verständlich zu machen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Darüber sprach Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in ihrer Videobotschaft zur Eröffnung (GSW-Mediathek) und hob hervor: „Wir wollen mehr direkten Austausch und Interaktion bis hin zur Partizipation und Teilnahme. Denn erst mit dem Wissen der Vielen entfalten wir unsere volle, innovative Kraft. Das Forum Wissen ist dabei Leuchtturm und Labor zugleich“.
Videobotschaft von Bundesministerin für Bildung und Forschung Stark-Watzinger zur Eröffnung des „Forum Wissen“ im Juni 2022 in Göttingen
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