Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) auf der „MS Wissenschaft“

„Freiheit im Wandel“ – mit diesem Thema präsentiert sich das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) auf der „MS Wissenschaft“ und beteiligt sich mit einem eigens entwickelten Exponat und zwei Begleitveranstaltungen an der diesjährigen Ausstellung zum Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit.

MS Wissenschaft auf Deutschlandtour

MS Wissenschaft auf Deutschlandtour: Am 14. Mai startete die MS Wissenschaft in Berlin ihre fast fünfmonatige Tour durch rund 30 Städte in Deutschland und Österreich.

Ilja C. Hendel / Wissenschaft im Dialog, CC BY-SA 4.0

Portraitfoto Prof. Dr. Ulrike Ludwig

Prof. Dr. Ulrike Ludwig, Direktorin des Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“

Heiner Witte, MünsterView

„Freiheit ist kein festgelegter Begriff, sondern eine Idee, die sich stetig verändert. Was Freiheit bedeutet, wer in ihren Genuss kommt und wo ihre Grenzen liegen, entscheidet nicht zuletzt die geltende Rechtsordnung“, erklärt EViR-Direktorin Prof. Dr. Ulrike Ludwig. Die historische Wandelbarkeit von Rechtsordnungen erforscht seit Juni 2021 fächerübergreifend das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ an der Universität Münster.

Wissensquiz „Freiheit im Wandel“

„Dass wir uns im Wissenschaftsjahr dem Thema Freiheit aus einem (rechts-)historischen Blickwinkel nähern, lag auf der Hand. Mit unserem Exponat, dem „Interaktiven Wissensquiz Freiheit im Wandel“, das wir eigens für die MS Wissenschaft entwickelt haben, wollen wir zur spielerischen Auseinandersetzung mit historischen Freiheitskonzepten anregen“, erläutert Dr. Lennart Pieper, Historiker und Referent für Wissenschaftskommunikation am Käte Hamburger Kolleg. Was wurde etwa im Mittelalter unter „Freiheit“ verstanden? In welchen Epochen spielten Freiheitskämpfe eine besonders große Rolle? Und was bedeutet eigentlich „Freiheit der Meere“? Anhand der Quizfragen – und den möglichen und richtigen Antworten darauf – können die Spieler und Spielerinnen entdecken, wie sich Freiheit im Lauf der Geschichte immer wieder verändert.

Gespräche über die Freiheit

Portraitfoto Dr. Lennart Pieper

Dr. Lennart Pieper, Historiker und Referent für Wissenschaftskommunikation am Käte Hamburger Kolleg.

KHK EViR/Heiner Witte

„Die Resonanz auf das Quiz war durchweg positiv – die Fragen regten wirklich dazu an, sich zu zweit oder in kleinen Gruppen über das Thema Freiheit auszutauschen“, so das Fazit von Pieper. Er kam zusammen mit Dr. Benjamin Seebröker bei einem Meet-the-Scientist-Event während des Aufenthaltes der MS Wissenschaft in Münster mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch und gab Einblicke in die Forschungen des Kollegs.

Zudem organisierte das Kolleg eine Diskussionsrunde an Deck der MS Wissenschaft. Unter dem Motto „Stadtluft macht frei“ – Freiheitskonzepte im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münster“ diskutierte Prof. Dr. Ulrike Ludwig mit dem Leiter des Stadtarchivs Münster Dr. Peter Worm über verschiedene Arten der Freiheit, die die Stadt Münster zu bieten hatte. Eine Erkenntnis: So wie sich der Begriff Freiheit im Lauf der Geschichte gewandelt hat, wird sich das Freiheitsverständnis der Gegenwart, das wir im Wissenschaftsjahr 2024 so intensiv diskutieren, weiter verändern. „Die historisierende Perspektive zeigt, dass die Freiheit, wie wir sie im modernen Rechtsstaat kennen, keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Pieper, „Wir sind also gut beraten, unsere freiheitliche demokratische Grundordnung – auch mit den Mitteln des Rechts – gegen Angriffe zu verteidigen“.

Tipp

Wer keine Gelegenheit hatte, die Ausstellung auf der MS Wissenschaft zu besuchen, hier geht’s zu den Quizfragen des „Interaktiven Wissensquiz Freiheit im Wandel“

Das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR)

Das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) an der Universität Münster wird seit 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Fellows aus aller Welt erforschen hier gemeinsam mit Münsteraner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das dynamische Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt im Recht von der Antike bis zur Gegenwart. Dabei arbeiten Forschende aus der Rechtswissenschaft, der Geschichtswissenschaft, der Ethnologie sowie benachbarter Disziplinen zusammen. Gemeinsames Ziel: eine systematische Untersuchung des Phänomens in seiner gesamten historischen Tiefe und über Fächergrenzen hinweg.

Mehr zum Thema