Die Entdeckungsreise um die Welt führt zum Beispiel nach Kalimantan, den indonesischen Teil der Insel Borneo. Dort lagern die mutmaßlich größten Kohlereserven weltweit, teils im geschützten Waldgebiet "Heart of Borneo". Welche Auswirkungen die Bergbau-Industrie auf die dort beheimateten indigenen Gruppen und die Umwelt hat, erfahren Sie im Interview mit der Anthropologin Prof. Dr. Kristina Großmann.
Dann geht’s in die libanesische Beqa-Ebene, eine Schlüsselfundstelle des bronze- und eisenzeitlichen Ostmittelmeerraums. Anhand von Zahnsteinresten untersucht Dr. Shira Gur-Arie, Projektleiterin des PEKULI-Projektes, wie sich die Ernährungspraktiken von der Mittelbronzezeit bis in die Perserzeit von ca. 1800 bis 400 v. Chr. verändert haben.
Eine weitere Station auf der Entdeckungstour ist die genuesische Handelsniederlassung Pera am Bosporus (13.-15. Jh.). Dr. Mabi Angar rekonstruiert mit ihrem BMBF-Projekt die spätmittelalterliche Genuesenstadt Pera, und zwar auf der Basis archäologischer, schriftlicher, bildlicher und kartografischer Zeugnisse sowie unter Anwendung GIS-basierter Mapping-Methoden.
Was Stadtkarten über das städtische Leben im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit in Mittel-und Osteuropa aussagen, erforscht das BMBF geförderte Verbundprojekt UrbanMetaMapping. Der im November 2020 geschlossene Verbund unter Leitung von Dr. Carmen M. Enss (Otto-Friedrich-Universität Bamberg) vernetzt mehrere deutsche Forschungsinstitute und kooperiert mit auswärtigen Partnern. Die vergleichende Kartenforschung bietet innovative Einblicke in die Geschichte des urbanen Raums in Europa.
Einblicke in den asiatischen Raum gibt das BMBF-Verbundprojekt „„Qualifikation“ im Migrationsprozess ausländischer Fachkräfte in Asien“. Die Projektpartner analysieren anhand von komparativen Fallstudien, wie Qualifikationen und Fachkenntnisse die Arbeitsmarktintegration von intra-asiatischen MigrantInnen formen und wie die MigrantInnen selbst diese Prozesse beeinflussen.
Wir freuen uns, Sie bei Ihrer Forschungsreise durch die Welt der Kleinen Fächer zu begleiten. In Interviews geben die Forschenden Einblicke in ihre Arbeit. Viel Spaß beim Lesen!
In aller Kürze: BMBF- Förderung für Kleine Fächer
Um die Kleinen Fächer an ihren Hochschulstandorten und darüber hinaus zu stärken, sind die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die institutionelle und fächerübergreifende Vernetzung von zentraler Bedeutung. Mit zwei Förderrichtlinien unterstützt das BMBF exzellente Forschung und Vernetzung in den Kleinen Fächern:
Förderung von 57 Einzelprojekten exzellenter NachwuchswissenschaftlerInnen.
Förderung von bis zu 10 Verbundvorhaben.
Was die Kleinen Fächer leisten:
- Ein Fach wird als „Kleines Fach“ definiert, wenn es über nicht mehr als drei Professuren pro Hochschulstandort verfügt.
- Kleine Fächer erbringen einen besonderen Beitrag zur Forschung in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.
- Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Pluralisierung von Perspektiven.
- Kleine Fächer erforschen Aspekte von Kultur und Gesellschaft in Gegenwart, Vergangenheit und in globalen Zusammenhängen.
- Oft sind sie besonders aktiv in der interdisziplinären sowie der internationalen Zusammenarbeit.
- Somit tragen sie maßgeblich zum Verständnis komplexer Zusammenhänge und zur nationalen wie internationalen Vernetzung der Wissenschaftslandschaft bei.