Der Blick von außen: Max Weber Stiftung bringt internationale Geisteswissenschaften ins Gespräch
Seit einem guten Jahrzehnt trägt die "Max Weber Stiftung – deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland" (MWS) maßgeblich zum Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bei. Mit welchen Formaten die MWS die Geisteswissenschaften ins Gespräch bringt – miteinander, mit anderen Wissenschaften und mit der Öffentlichkeit, erfahren Sie hier im aktuellen Überblick.
„In den letzten beiden Jahren haben die Herausforderungen, geisteswissenschaftliche Veranstaltungen während der Pandemie durchzuführen, zu einer gewinnbringenden Erweiterung des GiD-Formats geführt: Neben den klassischen Podiumsdiskussionen an verschiedenen deutschen Standorten hat es nun auch digitale Diskussionsformate im Portfolio“, führt Marlene Janicijevic, Referentin für Veranstaltungen, aus. Dabei verweist sie insbesondere auf die beiden Interview-Reihen „Hannah Arendt heute“ und „Schöne neue Welt? – Chancen und Grenzen medizinischen Fortschritts in Geschichte und Gegenwart“, die Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen und Forschungseinrichtungen zu aktuellen Themen zusammengeführt haben. Alle Folgen sind nach wie vor auf dem GiD-Blog verfügbar. Der GiD-Blog dient dem Dialog zwischen Interessierten innerhalb und außerhalb der Max Weber Stiftung sowie der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Ankündigungen von Veranstaltungen sind dort ebenso zu finden wie Nachberichte, Zusammenfassungen und Videomitschnitte.
Blogportal für die Geisteswissenschaften
Seit zehn Jahren gibt es das deutschsprachige Blogportal für die Geisteswissenschaften de.hypotheses – und hat seither die Wissenschaftskommunikation in den Geisteswissenschaften grundlegend verändert. Mehr als 900 Blogs hat die Redaktion unter der Leitung von Dr. Mareike König, Stellvertretende Direktorin Deutsches Historisches Institut Paris, bisher aufgesetzt.
Anlässlich des 10. Geburtstags des Blogs diskutierte die geistes- und naturwissenschaftliche Blogszene unter dem Motto Bloggen ist tot – es lebe das Bloggen spannende Fragen wie: Ist Bloggen als akzeptierte Praktik (wieder mal) tot oder wird es gerade erst so richtig lebendig? Wie haben sich die Praktiken über die Jahre hinweg verändert? Ein Fazit: Inzwischen ist es selbstverständlich, begleitend zu Forschungsprojekten Blogs zu führen. Die Präsentation von Forschungsergebnissen im sozialen Netz wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), von Forschungsförderern und wissenschaftlichen Einrichtungen gleichermaßen gewünscht.
Bloggen gehört mittlerweile zum guten Ton der Wissenschaft. Gleichzeitig bietet es den Forschenden einen Mehrwert gegenüber traditionellen Publikationsformen: Blogs eröffnen Forschenden die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, Ideen auszutauschen, Argumente und Gegen-Argumente zu liefern – und so Forschung als Work in Progress sichtbar zu machen.
Ulrike Stockhausen, Referentin für digitale Wissenschaftskommunikation in der Max Weber Stiftung
Wissenschaftsbloggen wird bunter
Mareike König, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts Paris und Redaktionsleitung von de.hypotheses.org, betont: „Beim Wissenschaftsbloggen wird es zukünftig sicherlich bunter werden: Videoschnipsel, animierte Grafiken und Podcasts werden Text und Bild ergänzen. Blogs sind dabei weiterhin nah am Fachlichen und erfüllen damit einen Bedarf der Öffentlichkeit nach direkter Information aus der Wissenschaft. Um Bloggen zukünftig weiter zu stärken, brauchen wir eine Förderung von Aktivitäten im Bereich der Wissenschaftskommunikation über alle Karrierestufen hinweg.“
Jetzt auch Podcasts
Der Redaktionsblog von de.hypotheses.org dreht sich um Themen rund um das wissenschaftliche Bloggen und gibt einen Überblick über die deutschsprachige wissenschaftliche Blogszene. Die Startseite de.hypotheses.org zeigt aktuelle Beiträge der verschiedenen Blogs, die zur Plattform gehören. Und davon gibt’s mehr als genug, wie Weber 2.0 zeigt, das Portal für wissenschaftliche Blogs der Max Weber Stiftung, ihrer Institute und Partner.
Die Max Weber Stiftung hat schon früh auf Blogs als Format der Wissenschaftskommunikation gesetzt – nun auch ergänzt von einem Podcast. Unsere Blogs geben einen Einblick in die vielfältigen Themen, zu denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unseren Instituten und deren Partnern forschen. Sie verleihen unserer Überzeugung Ausdruck, Wissen im Sinne des Open Access für alle Interessierten zugänglich und greifbar zu machen. Für uns als weltweit operierende Stiftung bieten Blogs außerdem die Möglichkeit, grenzüberschreitend an einem Ort Forschung zu betreiben
Tim Urban, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Förderung bei der Max Weber Stiftung
Wissen entgrenzen und vernetzen
„Das großangelegte ‚Wissen entgrenzen‘-Projekt hat es uns ermöglicht, neue Forschungsfelder zu erschließen und die Vernetzung zwischen den Instituten der Max Weber Stiftung und externen Partnern auszubauen. Mit dem projektbegleitenden Podcast konnten wir ein für uns neues Format der Wissenschaftskommunikation ausprobieren und nehmen die Hörerinnen und Hörer mit auf eine akustische Forschungsreise um die Welt: In einer Episode erfahren sie beispielsweise mehr über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Iran, in einer anderen Episode bekommen sie Einblicke in die Archivforschung im chinesisch-russischen Grenzgebiet. Wer sich für geisteswissenschaftliche Forschung im internationalen Kontext interessiert, für den gibt es beim Wissen entgrenzen-Podcast eine große Bandbreite an Themen aus den verschiedenen Gastländern der MWS,“ erzählt Johanna Beamish, Referentin für Wissenschaftskommunikation bei der Max Weber Stiftung.
Mehr erfahren:
Die Max Weber Stiftung ist die größte geisteswissenschaftliche Forschungsorganisation, deren Institute ihren Sitz ausschließlich im Ausland haben. Mit einem Jahresbudget von ca. 40 Mio. Euro (2013) zählt sie zu den zehn größten deutschen Stiftungen öffentlichen Rechts. Die Stiftung gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Max Weber Stiftung zählt zu den maßgeblichen Trägern deutscher geisteswissenschaftlicher Forschung im Ausland. Sie unterhält weltweit elf wissenschaftlich autonome Institute (in Beirut, Istanbul, Kairo, London, Moskau, Neu Delhi, Paris, Rom, Tokio, Warschau und Washington), die eine Brückenfunktion zwischen den Gastländern und Deutschland einnehmen und eine wichtige Rolle in der internationalen Wissenschaftslandschaft spielen. Als multipolares Netzwerk treiben die Institute die Internationalisierung der Wissenschaft gemeinsam voran.
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien. Insgesamt sind in den Mitgliedsakademien mehr als 1.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint, die zu den national und international herausragenden Vertreterinnen und Vertretern ihrer Disziplinen gehören. Gemeinsam engagieren sie sich für wissenschaftlichen Austausch, exzellente Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Akademienunion koordiniert mit dem Akademienprogramm das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland.
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