Globale Herausforderungen
Die Welt steht vor multiplen Herausforderungen: Geopolitische Umwälzungen, Kriege, Armut, globale Migration, demografischer Wandel, Erderwärmung, Erschöpfung natürlicher Ressourcen sowie Ungleichheit, Korruption und Misswirtschaft, um nur einige zu nennen.
Wie lassen sich globale Gesundheitsfragen bewältigen? Wie geht man mit technologischen oder energetischen Abhängigkeiten um - und den daraus resultierenden sozialen Auswirkungen? Und wie mit digitalen Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Falschinformationen? Hier einige Antworten dazu.
Das große Potenzial der Geistes- und Sozialwissenschaften, globale Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Lösungsstrategien zu erarbeiten, wird im Special Globale Herausforderungen deutlich. Der Fokus liegt hierbei auf Nachhaltigkeit. Ergänzend zu den Forschungsnews zeigt ein Blick auf die Karte, woran Forschende aus aller Welt arbeiten, sei es zum Thema CO2-Bepreisung, nachhaltigem Umgang mit Ressourcen oder zum Zusammenspiel von Mensch, Gesundheit, Natur und Lebensräumen.
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Rund 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Am 26. April 2023 ist erstmals der „Report Globale Flucht“ erschienen. Er ist die erste regelmäßig herausgegebene, deutschsprachige Publikation zum Thema und wird jährlich vom Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ (FFVT) in Zusammenarbeit mit dem S. Fischer Verlag veröffentlicht. FFVT wird aktuell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Flucht und Migration wirken sich auf fast alle Bereiche der lokalen wie globalen Politik und des gesellschaftlichen Lebens aus. Gleiches gilt für die Bilder von und über Flucht und Migration. Über die Darstellung von Flucht und Migration in den Medien nachzudenken, dazu lud die Ausstellung „Über/Sehen. Bildregime der Migration“ in der cubus kunsthalle in Duisburg ein. Initiiert hat die Ausstellung das Käte Hamburger Kolleg Centre for Global Cooperation Research „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“ (hier geht’s zum VIDEO: Über/Sehen. Bildregime der Migration).
Apropos, Darstellung in den Medien: Was ist wahr, was falsch? Und worum geht es bei Fake News wirklich? Der Soziologe und Autor Dr. Nils C. Kumkar, der am SOCIUM der Universität Bremen zu sozialer Ungleichheit und zu politischem Protest forscht, gibt dazu spannende Antworten: Nicht nur in seinem Buch „Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung“, sondern auch im Interview zur Buchvorstellung: Alternative Fakten als diskursive Nebelkerzen? auf dem BMBF-Portal für die Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW-Portal).
Mit der Transnationalen Studie zu Ungleichheit in Pandemie-Zeiten: Berlin, Buenos Aires, Mexiko-Stadt und São Paulo im Fokus leistet das Maria Sibylla Merian Centre Conviviality-Inequality in Latin America (Mecila) einen wertvollen Beitrag: Sie zeigt auf, wie sich das Verhältnis zwischen Zusammenleben und sozialen Ungleichheiten während der Pandemie verschiebt. Die Ergebnisse der Untersuchung erscheinen zunächst in der Mecila Working Paper Reihe und später in Fachzeitschriften. Nach dem 1. Januar 2024 werden die einzelnen Ergebnisse der Befragungen in den vier Städten für die freie Nutzung und weitere Auswertungen durch andere Forschende öffentlich zur Verfügung gestellt.
Zusammenhalt in Europa
Corona-Pandemie, Flucht- und Migration, Krieg in der Ukraine: Solidarität und Zusammenhalt innerhalb Europas werden permanent herausgefordert. Deshalb nimmt die Forschung zum Zusammenhalt in Europa sowie die Friedens- und Konfliktforschung eine besondere Rolle ein.
Was fördert, was hemmt den Zusammenhalt in Europa? Das haben 19 sozial- und geisteswissenschaftliche Projekte seit 2020 im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Zusammenhalt in Europa“ analysiert. Bei der Abschlusskonferenz der Förderlinie, die Ende September 2023 im Berliner Humboldt Carré stattfand, stellten die Forschenden ihre Ergebnisse vor und tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft aus.
Friedens- und Konfliktforschung
Mit der BMBF-Förderlinie „Stärkung- und Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung“ (Bundesanzeiger vom 03.09.2020) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit April 2022 im Bereich der sozialwissenschaftlichen Friedens- und Konfliktforschung zehn Verbünde. Einer davon ist der Forschungsverbund „Deutungskämpfe im Übergang“: Er vernetzt die regionalen Standorte der Friedens- und Konfliktforschung in Bayern zu einem interdisziplinären Bayerischen Zentrum für Friedensforschung. Die Forschenden analysieren, unter welchen Bedingungen Deutungskämpfe konstruktiv verlaufen und Friedenspotenzial entfalten oder eben nicht (mehr dazu: Kein Frieden ohne Konflikt? Bayerisches Netzwerk erforscht die Rolle von Deutungskämpfen in Gesellschaften weltweit).
Mit Friedensicherung befasste sich auch der öffentliche Gesprächsabend zum Thema „Wie sicher ist der Frieden? Der Westfälische Friede als völkerrechtlicher Vertrag" (Video), den das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ an der Universität Münster passend zu den Feierlichkeiten zum 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens im Juni 2023 ausrichtete.
Extremismus- und Antisemitismusforschung
Antisemitismus, Rechtsextremismus, Rassismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und radikaler Islamismus in Deutschland und Europa – politisch extreme Ideologien gewinnen immer größeren Einfluss und stellen Zusammenhalt, Freiheit und Demokratie auf die Probe.
Mehr als drei Dutzend Projekte in drei Förderlinien fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung derzeit rund um die Themen „Extremismus und Radikalisierungsforschung“. Auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist es möglich, konkrete Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln, die extreme Ideen und Strukturen bekämpfen und zugleich demokratische Werte bewahren. Welche Forschungs- und Lösungsansätze die BMBF-Projekte der Förderlinien im Bereich „Extremismus und Radikalisierung“ erarbeiten, zeigt beispielhaft das Special Extremismus und Radikalisierung.
Mit der Förderlinie „Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zehn Forschungsverbünde an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen aus ganz Deutschland. Bisher erreichte Forschungsergebnisse wurden bei der gleichnamigen BMBF-Statustagung zur Förderlinie am 23. Mai 2023 in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung führte Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen und wurde per Livestream übertragen. Neben Wissenstransfer und Vernetzung hat die Tagung das Engagement der Bundesregierung im Kampf gegen Antisemitismus verdeutlicht.
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Entschlossen gegen Rassismus und Rechtsextremismus vorzugehen, die Forschung zu diesen Themen auszubauen und fest in der deutschen Hochschullandschaft zu verankern – eigens dafür wurde das BMBF-geförderte Wissensnetzwerk Rassismusforschung (WinRa) ins Leben gerufen. Unter dem Dach von WinRa stehen 14 Einzel- und Verbundprojekte zur Rassismusforschung, WinRa selbst ist wiederum mit anderen Vorhaben vernetzt, die sich ebenfalls mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt befassen. Mit einer großen Konferenz feierte WinRa am 12. und 13. Oktober 2023 seinen Auftakt in Berlin.
Eine wesentliche Grundlage zur Erforschung und Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sind Wissen und Forschungsdaten, die auffindbar, schnell zugänglich und einfach zu teilen sind. Beides stellt das BMBF-geförderte Datenportal DP-R|EX bereit. Einschlägige Daten für die Rassismus- und Rechtsextremismusforschung werden interdisziplinär erfasst und für Interessierte zugänglich gemacht.
Im Interview zum BMBF-geförderten Projekt RiRa (Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam) erfahren Sie mehr über die Forschung zur Frage, welche Relevanz Religion für Radikalisierung hat. Das RiRa-Projekt untersucht, wie gesellschaftliche Polarisierung und wahrgenommene Bedrohungen zu Radikalisierungs- und Co- Radikalisierungsprozessen bei Jugendlichen und Post-Adoleszenten führen können und wie man dagegen angeht (siehe auch Working Paper Maßnahmen gegen Ko-Radikalisierung (PDF)).
Blick über den Tellerrand – Internationale Geistes- und Sozialwissenschaften
Die gesellschaftlichen Herausforderungen und der dynamische Wandel im internationalen Umfeld erfordern rasche Antworten. Bisherige Lösungsansätze stoßen immer mehr an ihre Grenzen – nicht nur an nationalstaatliche. Und nun?
Neue Denkweisen, transformative Visionen und gemeinwohlorientierte Verfahren müssen für diese komplexen Probleme entwickelt werden – mit dem Ziel, zu nachhaltigen Lösungen zu kommen und den gesellschaftlichen Wandel besser zu verstehen und mitzugestalten. Kommunikation auf Augenhöhe, regionale Kompetenzen und Ansätze für eine innovative Entwicklung der Gesellschaft sind hierbei wichtiger denn je.
Neue Ansätze wie diese unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung gleich in mehrfacher Hinsicht, insbesondere mit der Förderung der Regionalstudien, mit den Käte Hamburger Kollegs und den Maria Sibylla Merian Centres. Im Juli 2023 richtete das BMBF ein Netzwerktreffen für diese Förderformate aus. Es drehte sich um das Thema nachhaltige Entwicklung und die Rolle der internationalen Geistes-und Sozialwissenschaften sowie die strategische Nutzung der Förderangebote zur Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten und internationalen Netzwerken. In diesem Rahmen hat die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eine internationale Tagung zum Thema „Die Grenzen des Entwicklungsparadigmas: Nachhaltigkeit und Postkolonialität als Herausforderungen“ ausgerichtet.
Neben großen Netzwerktreffen mehrerer Fördermaßnahmen gilt es auch innerhalb der jeweiligen Förderlinien den Austausch untereinander zu stärken. So drehte sich die Statustagung für Projekte der Förderrichtlinie „Regionalstudien“ im April 2023 in Bonn rund um das Thema „Zeitenwende“. Zudem fand die Statustagung der REGION.innovativ- Förderrunde „Regionale Faktoren für Innovation und Wandel erforschen – Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit stärken“ Ende August 2023 in Berlin statt – und führte erstmals alle Beteiligten der geförderten Projekte in Präsenz zusammen. Sie tauschten sich darüber aus, wie es Regionen gelingen kann, durch Innovation einen erfolgreichen Strukturwandel zu gestalten.
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Antworten auf große, grenzüberschreitende Fragen können nur in internationaler Zusammenarbeit erarbeitet werden. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Regionalstudien in Deutschland langfristig und stärkt ihre Verankerung und Sichtbarkeit in der deutschen Wissenschaftslandschaft – und darüber hinaus.
Ein Schwerpunkt der Regionalstudien liegt auf Osteuropa. Das „Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum“ (IFZO), das seit 2019 zentrale Fragen und Herausforderungen der Gegenwart in dieser Region untersucht, richtete im Juni 2023 in Greifswald die IFZO-Konferenz: Auswirkungen von Angst und Unsicherheit im Ostseeraum aus, um sich kritisch mit dem Potenzial der Vorhersagbarkeit zukünftiger Entwicklungen auseinanderzusetzen.
Wenn es um ostmitteleuropäischer Zeitgeschichte geht, führt kein Weg am erfolgreich abgeschlossenen Käte Hamburger Kolleg „Europas Osten im 20. Jahrhundert. Historische Erfahrungen im Vergleich“ vorbei. Mehr zum Imre Kertész Kolleg und wie es mit der Osteuropa-Forschung auf Weltniveau weitergeht, erfahren Sie im Interview mit Prof. Dr. Joachim von Puttkamer, Direktor des Imre Kertész Kollegs.
Das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) konzentriert sich auf die gesellschaftsrelevante sozialwissenschaftliche Forschung zu Osteuropa und die Vermittlung der Ergebnisse an Politik, Medien und die breite Öffentlichkeit. Um die sozialwissenschaftliche Forschung zur Ukraine zu vernetzen und sichtbarer zu machen und zugleich Forschende in und aus der Ukraine in internationale Netzwerke einzubinden, wurde eigens das BMBF geförderte Projekt „Ukraine Research Network @ZOiS (UNET)“ etabliert.
Auch China ist ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt: Das BMBF-Verbundprojekt „Welterzeugung aus globaler Perspektive: ein Dialog mit China“ erforscht, wie Welten sich durch Brucherfahrungen oder apokalyptische Szenarien verändern. Aber wie prägen epochale Ereignisse unser Verständnis von China? Darum drehte sich die Jahreskonferenz „The Making of Epochal Events” im Juni 2023 am Centrum für Ostasienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS) in Heidelberg.
Mit Blick auf Lateinamerika beleuchtete das Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS) bei den „Hofgeismarer Lateinamerikagesprächen“ Ende Januar 2023 die Auswirkungen von Nachhaltigkeitspolitik auf Lateinamerika. Mehr über die dunkle Seite von Nachhaltigkeit und wie sie erhellt werden kann, erfahren Sie im Interview mit CALAS-Direktor Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt.
Über den Zusammenhang zwischen Zukunftsvorstellungen und Ungleichheit im Maghreb forscht das Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM). Unter dem Motto „Imagining Futures – Dealing with Disparity“ richtete das Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) im März 2023 eine internationale Konferenz in Tunis aus. Mehr über die MECAM-Forschungsschwerpunkte und ihre Bedeutung für die Forschung erfahren Sie im Interview mit MECAM-Direktor Dr. Rachid Ouaissa.
Blick zurück nach vorn – Forschungen zu Geschichte und Kulturellem Erbe
Wer sind wir? Woher kommen wir? Was macht uns aus – damals wie heute? In der eigenen Geschichte wie auch in unserem kulturellen Erbe spiegeln sich unsere Werte, Normen, Symbole und Kommunikationsformen wider, die Grundlage jeglicher Sozialisation. Sie schaffen die gemeinsame Basis für gesellschaftlichen Zusammenhalt und zugleich für die Diskussion und Beurteilung von Handlungsoptionen, Entscheidungen und Beurteilungen. Immer wieder aufs Neue.
In Zeiten des Wandels ist die Aufarbeitung der eigenen Geschichte und des kulturellen Erbes weltweit von großer Bedeutung, um aus der Vergangenheit zu lernen, die Welt besser zu verstehen und Wissen für zukünftige Generationen zu bewahren und zugänglich zu machen. Daher unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, Geschichte und kulturelles Erbe lebendig zu halten.
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Vor mehr als 5.000 Jahren wurde die Schrift erfunden, im antiken Mesopotamien, der Wiege der Zivilisation. Heute sind im Irak-Museum in Bagdad rund 17.000 weitgehend unerforschte Keilschrifttafeln erhalten – ein einzigartiges Kulturgut, das im Akademieprojekt „Cuneiform Artefacts of Iraq in Context (CAIC)“ bewahrt, ediert und für zukünftige Generationen erschlossen wird. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag zum Akademieprojekt des Monats August: 17.000 Keilschriftartefakte: Akademieprojekt erforscht Kulturerbe Mesopotamiens.
Neben der institutionellen Förderung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Erforschung des Kulturerbes mehrere Förderprogramme aufgelegt: „eHeritage“, „Die Sprache der Objekte“ und die „Allianz für universitäre Sammlungen“. Ein Beispiel ist das im Oktober 2023 erfolgreich abgeschlossene eHeritage Projekt „Annotiertes Korpus vorderasiatischer Bildwerke: Rollsiegel (ACAWAI-CS)“. In der dreijährigen Projektlaufzeit haben die Forschenden rund 20.000 Rollsiegel bzw. Siegelabrollungen digital erschlossen. Wie sie jetzt ihr volles Potenzial in der internationalen kultur- und altertumswissenschaftlichen Forschung entfalten, lesen Sie im Beitrag „Die Geheimnisse der Rollsiegel: Wie die Digitalisierung dabei hilft, altorientalische Bilderwelten zu entschlüsseln“.
Auch für die künftige Gestaltung der Gesellschaft ist der Blick in die Vergangenheit essenziell, dazu gehört auch die Erforschung der Geschichte der DDR. Seit 2018 erhalten 14 Verbundprojekte mit 54 Teilprojekten eine Förderung im Umfang von insgesamt knapp 41 Mio. Euro. Im Podcast des BMBF-Forschungsverbunds „Diktaturerfahrung und Transformation“ gehen Wissenschaftler/innen auf „Spurensuche“. Warum es so wichtig ist, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und jenseits des „Elfenbeinturms“ zu forschen und wahrgenommen zu werden, erfahren Sie im Interview mit dem Wissenschaftlichen Koordinator des Forschungsverbunds Dr. Gero Fedtke.
Zum Verständnis der neueren jüdischen Geschichte und Kultur Europas beizutragen, diesem Ziel hat sich das Akademieprojekt „Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen“ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig verschrieben. Mit ihrer siebenbändigen Enzyklopädie ermöglicht sie neue Einblicke in jüdische Lebenswelten und die Moderne, geradezu im O-Ton. Mehr dazu erfahren Sie im Interview mit Dr. Markus Kirchhoff, Projekt des Monats Oktober 2023 auf dem GSW-Portal.
Wissenschaftskommunikation und Transfer
Und last, but not least…. geht es darum, dass Forschungsergebnisse bei all jenen ankommen, die sie betreffen. Dafür sind Wissenschaftskommunikation und Transfer unerlässlich. Sie stärken das Verständnis für Wissenschaft – ihrer Methoden, Erkenntnisse und auch Grenzen – in Gesellschaft und Politik. Beides ist längst im Wissenschaftssystem etabliert, selbst ein Forschungsfeld und gleichberechtigter Bestandteil der BMBF-Projektförderung.
Mit dem Bereich „Wissenschaftskommunikation und Transfer“ erhalten die beiden Themen auf dem GSW-Portal einen gebührenden Raum. Ein Fokus liegt dabei auf Praxisbeispielen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, die Anregungen für gelingende Wissenschaftskommunikations- und Transfermaßnahmen bieten (siehe WisKom-Praxis-Tipps).
Weiterlesen über Parlamentarische Abende
Ein gutes Beispiel für die Bedeutung von der Transparenz in der Forschung und dem Transfer in die Gesellschaft und Politik sind die „Parlamentarischen Abende“. Über das Format und seine Rolle für den Transfer zwischen Politik und Gesellschaft sprach Dr. Thomas Held, der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Friedensforschung (siehe Beitrag: Transfer in Politik und Gesellschaft: Was können Parlamentarische Abende leisten?)
Auf in die Zukunft!
Das Jahr 2024 bietet eine besondere Gelegenheit, um Erkenntnisse aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in die Öffentlichkeit zu tragen: Denn das Wissenschaftsjahr 2024 wird unter dem Titel „Freiheit“ stehen. Zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes und 35 Jahre nach dem Mauerfall schafft das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit eine Plattform für Akteure in Forschung, Bildung und Gesellschaft, um mit Wissenschaftskommunikationsformaten öffentliche Debatten über die Bedeutung von Freiheit anzustoßen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen!
Zu guter Letzt ein herzliches Dankeschön an alle, die sich Zeit genommen haben, ihre News, Erfahrungen und Erkenntnisse auf dem GSW-Portal zu teilen. Mit Ihren Beiträgen haben Sie gezeigt, was die Geistes- und Sozialwissenschaften bewirken – jetzt und für die Zukunft: für die Bewältigung globaler Herausforderungen, zur Erforschung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des kulturellen Erbes oder für den Wissenstransfer zwischen Forschung und Öffentlichkeit.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten eine schöne Weihnachtszeit und schon jetzt alles Gute für 2024! Bleiben Sie gesund und guter Dinge!
Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen!
Ihr GSW-Redaktionsteam