Neue Buchreihe: Launch des „Report Globale Flucht“ des FFVT-Verbunds

Rund 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Am 26. April 2023 erscheint erstmals der „Report Globale Flucht“. Er ist die erste regelmäßig herausgegebene, deutschsprachige Publikation zum Thema.

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Der Report wird jährlich vom Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ (FFVT) in Zusammenarbeit mit dem S. Fischer Verlag veröffentlicht. FFVT wird aktuell vom BMBF gefördert.

Andreas Pott

Prof. Dr. Andreas Pott, FFVT-Projektleiter und seit 2021 stellvertretender Direktor am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien — Universität Osnabrück, das er von 2010 bis 2020 geleitet hat.

Andreas Pott

„Krieg und Gewaltherrschaft sind zurück in Europa. Fluchtursachen sind wieder ein europäisches Problem – allein das gebietet neues Nachdenken über globale Konflikte und den Umgang mit Flucht und Geflüchteten. Das diesjährige Schwerpunktthema des Fluchtreports ist der russische Überfall auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Fluchtbewegung“, sagt FFVT-Projektleiter Prof. Dr. Andreas Pott. „Mit unserer neuen Buchreihe möchten wir die gesellschaftliche Debatte mit forschungsbasierten Informationen und historischen Einordnungen bereichern – und kritisch-reflexive Perspektiven bieten“, so Pott weiter. Genau dafür ist der FFVT-Verbund der vier Partner bestens aufgestellt:

Interdisziplinäre Flucht- und Flüchtlingsforschung

Franck Düvell

Dr. Franck Düvell, Leitender Wissenschaftler und Koordinator des FFVT-Konsortiums am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.

privat

Seit Januar 2020 stärkt das Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ (FFVT) die interdisziplinäre Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland und führt die Forschung zu Migration, Entwicklung, Konflikten und Gewalt, Klimawandel, Gesundheit, Governance und Menschenrechten zusammen. „Die Fluchtforschung vergleicht gegenwärtige mit vorherigen Krisen, weist auf die Lehren früherer Krisen hin und entwickelt politische Empfehlungen für die Gegenwart. Sie ermittelt Muster in den Vertreibungsprozessen. Anhand dessen weist sie auf vernachlässigte oder vulnerable Gruppen, Engpässe, Unterstützungsbedarfe und gute Beispiele sowie Defizite bei der Umsetzung von Politik hin. Außerdem kommuniziert sie die Stimmung sowie aufkommende Spannungen in der Gesellschaft“, erläutert Dr. Franck Düvell, Leitender Wissenschaftler und Koordinator des FFVT-Konsortiums. Er hebt hervor: „Die interdisziplinäre Flucht‐ und Flüchtlingsforschung ist von herausragender außen‐, innen‐ und gesellschaftspolitischer Relevanz. Deshalb kommt dem Dialog dem Wissenstransfer in Politik, Praxis und Öffentlichkeit eine zentrale Rolle zu. Die Reihe „Report Globale Flucht“ ist dafür ein wichtiges Transferformat“.

Auftakt der Reihe „Report Globale Flucht“

Der „Report Globale Flucht“ vereint Perspektiven unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zum Themenfeld Flucht. Er nimmt die ganze Bandbreite fluchtbezogener Themen in den Blick, spiegelt die Komplexität von Flucht wider und wirkt so vereinfachenden und verengten Perspektiven entgegen. Die vom FFVT-Konsortium herausgegebene Reihe erscheint jährlich in Zusammenarbeit mit dem S. Fischer Verlag. Dazu setzt sie jeweils ein Fokusthema: In diesem Jahr stehen der russische Überfall auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Flucht im Mittelpunkt.

Der erste Band der Reihe wird herausgegeben von Prof. Dr. Jochen Oltmer (IMIS), Dr. Marcel Berlinghoff (IMIS), Dr. Franck Düvell (IMIS), Prof. Dr. Ulrike Krause (IMIS) und Prof. Dr. Andreas Pott. Über 30 Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft befassen sich mit strukturellen und aktuellen Fragen zu Fluchtbewegungen in Europa und der Welt: Wie werden Geflüchtete in Deutschland und der EU aufgenommen? Wo liegen die Defizite, wenn es etwa um die Verteilung, den Zugang zu Unterkünften und zum Arbeitsmarkt, um die Teilhabe von jungen Schutzsuchenden am Schulunterricht geht? Und welche Lehren lassen sich aus dem Umgang mit der Flucht aus der Ukraine ziehen? Zudem berichten die Autorinnen und Autoren über das regionale Fluchtgeschehen in Afghanistan, Syrien, Äthiopien und Venezuela. „Die öffentliche Debatte um Flucht darf sich nicht nur auf nationale oder europäische Aspekte beziehen, denn das ist nur ein kleiner Ausschnitt des globalen Fluchtgeschehens“, betont FFVT-Projektleiter Pott, „Tatsächlich sind vor allem die Länder des Südens von gewaltsamen Konflikten und Flucht betroffen; der Großteil der Fluchtbewegungen findet innerhalb der Krisenregionen statt“.

Von der Forschung in die Gesellschaft

Petra Bendel

Prof. Dr. Petra Bendel, FFVT-Projektleiterin und Stellvertretende Sprecherin des Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN) der FAU Erlangen-Nürnberg.

Nico Tavalai

„Weltweit sind Menschen auf der Flucht – im eigenen Land, in vielen Regionen der Welt, über Meere hinweg und Grenzzäunen zum Trotz. Zwei deutsche und ein EU-Flüchtlingsgipfel in nur sechs Monaten verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas“, sagt Prof. Dr. Petra Bendel (FFVT-Projektleiterin am Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN) an der FAU Erlangen-Nürnberg). Anlässlich der Erstveröffentlichung „Report Globale Flucht“ tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter des FFVT-Verbunds vom 25. bis 27. April mit Medienvertreterinnen und -vertretern sowie Politikerinnen und Politikern über Inhalte und Kernbotschaften des Reports und über offene Fragen und weitere Entwicklungen aus. „Der Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis, Medien und Politik ist ein Schlüsselelement unseres Verbunds“, so FFVT-Projektleiterin Bendel, „Mit der neuen Reihe möchten wir die ganze Bandbreite fluchtbezogener Themen versachlichen und zum Nachdenken über globale Konflikte und den Umgang mit Flucht und Geflüchteten anregen“.

Petra Bendel

„FFVT vernetzt Flucht- und Flüchtlingsforscher:innen, trägt Ergebnisse von der Wissenschaft an Entscheidungsträger:innen heran. Dabei unterstützt das Projekt gerade auch junge Wissenschaftler:innen und deren Austausch! Unsere interdisziplinäre FFVT Summer School on Forced Migration and Governance auf der Nürnberger Burg beleuchtet Flüchtlingsregime in verschiedenen Teilen der Welt. Unsere nächste Summer School widmet sich dem Klimawandel und der dadurch ausgelösten Mobilität.“
Prof. Dr. Petra Bendel, FFVT Projektleiterin am CHREN, FAU Erlangen-Nürnberg

Petra Bendel

Jörn Grävingholt

„FFVT setzt sich dafür ein, die Fluchtforschung in Deutschland bestmöglich international zu vernetzen. Forschungspartnerschaften auf Augenhöhe sind besonders wichtig mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Globalen Süden, deren Länder den größten Teil der weltweit geflüchteten Menschen aufgenommen haben. In solchen Forschungsallianzen entsteht neues Wissen, das uns bei der Vorbeugung vor und dem Umgang mit zukünftigen Fluchtkrisen helfen wird.“
Dr. Jörn Grävingholt, FFVT Projektleiter am IDOS

IDOS/Westhoff

Ulrike Krause

„Flucht ist ein gesellschaftlich höchst relevantes Thema. Es prägt gesellschaftliche Entwicklungen und polarisiert mitunter in Debatten. Im FFVT-Team haben wir den Report Globale Flucht herausgegeben, um die breite Öffentlichkeit über weltweite Fluchtbewegungen, die Folgen des Kriegs in der Ukraine, die Auswirkungen von Grenzen, den Stand des Flüchtlingsschutzes und regionale Entwicklungen zu informieren.“
Prof. Dr. Ulrike Krause, FFVT Co-Projektleiterin am IMIS, Universität Osnabrück

Universität Osnabrück|ZePrOs|Simone Reukauf

Jochen Oltmer

„In Europa wird Flucht meist als temporäres Phänomen verstanden, das sich mit kurzfristiger Nothilfe bewältigen lässt. Flucht aber endet nicht – weder für die Menschen, die fliehen und ein Leben lang von den Folgen geprägt sind, noch für Herkunfts- und Ankunftsgesellschaften. Solches Wissen zu vermitteln, ist eine Aufgaben von FFVT – auch deshalb, weil Europa sich darauf einrichten muss, in größerem Umfang als bislang Strukturen zu entwickeln, die Aufnahme, Verteilung und Schutz ermöglichen.“
Prof. Dr. Jochen Oltmer, FFVT Co-Projektleiter am IMIS, Universität Osnabrück

Michael Gründel

Conrad Schetter

„Gewaltsame Vertreibung und Flucht stellen direkte Folgen von Gewaltkonflikten wie in der Ukraine, Syrien oder Afghanistan dar. Der Report „Globale Flucht 2023“ gibt erstmals einen Überblick über Ursachen, Dynamiken und Konsequenzen weltweiter Flucht. Der Report zeigt die vielfältigen Aspekte von Flucht  -  von rechtlichen Rahmenbedingungen, über die Militarisierung von Grenzen bis hin zur Rolle der Zivilgesellschaft -  auf. Wir möchten  nicht nur die öffentliche Debatte zum Thema mit forschungsbasierten Informationen bereichern und damit neue Perspektiven eröffnen, sondern  der Politik auch konkrete Empfehlungen unterbreiten.“
Dr. Conrad Schetter, FFVT Projektleiter am BICC

Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft e.V. (JRF)

Das BMBF-Projekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ (FFVT)

Das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ hat zum Ziel, die interdisziplinäre Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland zu stärken. Dazu führt es die Forschung zu Migration, Entwicklung, Konflikten und Gewalt, Klimawandel, Gesundheit, Governance und Menschenrechten sowie weiteren Feldern zusammen. Vier Institute arbeiten zusammen, um neue Verbundforschungen auf den Weg zu bringen, attraktive Studienmöglichkeiten zu etablieren, internationale Sichtbarkeit zu erreichen sowie und den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis, Medien und Politik voranzutreiben.

Durchführende Institutionen: Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN, Universität Erlangen-Nürnberg), German Institute of Development and Sustainability (IDOS) und Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS, Universität Osnabrück)

Projektleitungen: Prof. Dr. Andreas Pott (IMIS), Prof. Dr. Ulrike Krause (IMIS), Prof. Dr. Jochen Oltmer (IMIS), Prof. Dr. Conrad Schetter (BICC), Prof. Dr. Petra Bendel (CHREN), Dr. Jörn Grävingholt (IDOS)


Laufzeit: Januar 2020 bis Dezember 2024

Buchvorstellung: Präsentation und Menschen

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Menschen mit Buch Globale Flucht

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

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Menschen an Tischen

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Buchvorstellung Globale Flucht

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Report Globale Flucht in der Hand

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Report Globale Flucht

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

Buchvorstlelung "Report globale Flucht"

Buchvorstellung "Report Globale Flucht"

k.A.

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