Das vom BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts GUMELAB (Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden) des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin beschäftigt sich mit der Vermittlung der jüngeren lateinamerikanischen Geschichte in Telenovelas und Serien und erforscht den Einfluss dieser Unterhaltungsmedien auf Erinnerungsbilder, die politische Einstellung und das Geschichtsbewusstsein der Zuschauerschaft. Dafür arbeitet das Projekt neben qualitativen Interviews auch mit digitalen Methoden, indem Kommentare auf sozialen Netzwerken analysiert werden.
Am 16. März 2022 fand in Zusammenarbeit mit der Universität von Chile die erste Dialogreise in Tocopilla – Chile statt. Im Rahmen der Dialogreise "Erinnern & Bereisen: (Un)sichtbare Bilder der Diktatur in Tocopilla" besuchte das GUMELAB Team zusammen mit Schüler/innen des Liceo Polivalente Domingo Latrille unterschiedliche Orte der Stadt Tocopilla. Dabei ging es um die Erinnerungen an die Diktatur in Tocopilla und wie diese in Fernsehserien dargestellt wird. Es ging auch um den Bergbau, die Umwelt und darüber, wie der soziale Protest gestern und heute in Tocopilla aussieht. Diese Themen sind direkt und indirekt in den wenigen Serien präsent, die die Geschichte des chilenischen Nordens darstellen.
Die Dialogreisen gehören zu den Transfermaßnahmen des GUMELAB Projektes, um wissenschaftliche Erkenntnisse durch den Citizen Science Ansatz mit der Gesellschaft zu teilen. Es werden zwei Dialogreisen in Chile und drei in Kolumbien mit unterschiedlichen Teilnehmerinnen durchgeführt.
Einblicke in die Dialogreise sind in diesem Video zu sehen:
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