Inwiefern diese wissenschaftliche Expertise heute wichtiger denn je ist, erläutert der Direktor des Imre Kertész Kollegs.
Warum ist Ihr Forschungsthema von großer Relevanz?
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine haben wir mit Forscher:innen unterschiedlicher Herkunft und Disziplinen die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts gemeinsam erkundet und diskutiert: Erfahrungen des Aufbruchs in das (post)industrielle Zeitalter mit seinen radikalen Veränderungen von Alltag und Lebensstilen ebenso sehr wie die Erfahrungen mehr oder weniger glücklich überwundener Kriege und Diktaturen. Die autoritäre Verhärtung Russlands war uns dabei durchaus präsent. Seit einem Jahr haben wir die Rückkehr kriegerischer Gewalt und Zerstörung direkt vor Augen. Wir helfen, ganz praktisch, Kolleg:innen in Not. Forschen heißt plötzlich auch, in bedrängender Unübersichtlichkeit neue Orientierung zu bieten. Wie konnte es soweit kommen? Woran können wir anknüpfen? Unser Wissen zur Erfahrungsgeschichte kann helfen, politische Entscheidungen reflektiert zu gestalten und zu kommunizieren.
Professor Dr. Joachim von Puttkamer, Direktor des Imre Kertész Kolleg Jena
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