Flucht und Migration: 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung in Bonn
„Regionale und lokale Antworten auf globale Fluchtbewegungen: Kontexte, Herausforderungen, Lösungen“ – so lautete das Thema der 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung. Sie tagte vom 16. bis 18. September 2024 in Bonn und führte internationale Akteure aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Flucht und Migration zusammen.
„Flucht als Folge gewaltsamer Konflikte, Naturkatastrophen und Verfolgung ist eine politische und gesellschaftliche Herausforderung“, betonte Dr. Roland Philippi, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), zum Auftakt der 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung. Wissenschaft, so Philippi, trage entscheidend zur Bewältigung der Herausforderungen bei und ermögliche einen produktiven Dialog: „Dieser Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis ist ein Schlüsselelement, um wissenschaftliche Erkenntnisse in die Breite zu tragen.“
In Bonn zu Gast: Flucht- und Flüchtlingsforschung
Federführend organisiert wurde die Konferenz vom BMBF-geförderten FFVT-Projekt (Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer) unter Koordination des Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) gGmBH. Das seit 2020 geförderte FFVT-Projekt zielt darauf ab, die deutsche Flucht- und Flüchtlingsforschung strukturell zu stärken, zu vernetzen und zu internationalisieren. Dies ist mit der 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung gelungen. Spannende Gäste aus dem In- und Ausland waren in Bonn zu Gast und deckten die gesamte Bandbreite der Migrations- und Fluchtforschung ab. Zahlreiche Panels, Workshops und Vorträge befassten sich mit globalen, regionalen und lokalen Zusammenhängen von Flucht und Vertreibung – einschließlich der Ursachen und Trends, die Menschen zu Mobilität, aber auch Immobilität zwingen (siehe Konferenzseite).
Große thematische Bandbreite
Aus der Vielfalt der auf der Konferenz diskutierten Themen lassen sich drei Themenschwerpunkte ausmachen: Erstens anwendungsbezogene Forschungs- und Transferprojekte, die verschiedenste Bereiche der Fluchtforschung – von der Seenotrettung über Bildung, Gesundheit, Unterbringung, bis hin zu kommunaler Verteilung und Integration – umfasste. Zweitens widmeten sich zahlreiche Panels und Workshops internationalen Themen, wie der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik, den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken von Gewaltkonflikten und Fluchtbewegungen sowie Fragen des Flüchtlingsschutzes und Aufnahme in außereuropäischen Weltregionen. Drittens wurde in zahlreichen Panels und Vorträgen die Wissensproduktion in der Flucht- und Flüchtlingsforschung (selbst)kritisch diskutiert, u.a. in Bezug auf die eingesetzten Forschungsmethoden, forschungsethische Fragen und die Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit eigener Fluchterfahrung und außeruniversitären Partnern aus der Praxis.
Die Tagung zeigte, so das Fazit des FFVT-Netzwerks, die große thematische Breite, hohe Qualität sowie die wachsende internationale Einbindung der Fluchtforschung in Deutschland.
Ein über die fachinternen Debatten hinausgehendes, konferenzbestimmendes Thema war die Diskrepanz zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Transferbemühungen sowie den realpolitischen Entwicklungen. Der Dialog von Wissenschaft mit Politik, Praxis und Zivilgesellschaft soll daher intensiv fortgesetzt werden.
Detaillierte Informationen zur 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung in Bonn finden Sie auf der Konferenzwebsite.
Impressionen der 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung in Bonn
„Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“
Das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ hat zum Ziel, die interdisziplinäre Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland zu stärken. Dazu führt es die Forschung zu Migration, Entwicklung, Konflikten und Gewalt, Klimawandel, Gesundheit, Governance und Menschenrechten sowie weiteren Feldern zusammen. Vier Institute arbeiten zusammen, um neue Verbundforschungen auf den Weg zu bringen, attraktive Studienmöglichkeiten zu etablieren, internationale Sichtbarkeit zu erreichen sowie und den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis, Medien und Politik voranzutreiben.
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